VN2004-1, Mai 2004

Leserbriefe

Wenn ich von Ihrem Engagement für die gequälten Tiere lese und von all den Widrigkeiten, die Sie dadurch in Kauf nehmen müssen, denke ich an die Worte von Lermontow:
“Sie haben mich gequält, weil ich zu denken wagte,
sie haben mich gesteinigt, weil ich mein Denken sagte.”
Josef R, Rorschach

Herr keller, ich bin kein mitglied des vgt, bin auch nicht abonennt ihrer sogenannten zeitung, ich habe auch kein interesse ihren zu papier gebrachten schwachsinn zu erhalten. ich möchte sie hiermit bitten mir ihr blatt nicht mehr in den briefkasten zu werfen oder werfen zu lassen. lassen sie mich mit ihrem scheiss in ruhe. ich esse fleisch - und ich esse gerne fleisch - und daran können sie nichts ändern. ich hoffe sie werden mit dem geld das gutgläubige leute ihnen für ihren "verein" und die unsäglichen vgt nachrichten geben gut leben und damit glücklich werden
ohne freundliche grüsse cla.schur@bluewin.ch

Antwort von VgT-Präsident Erwin Kessler:
Wir haben hier keinen Herrn Keller. Aber auch sonst haben Sie sich in der Adresse verwählt, denn Sie haben offensichtlich ein Problem, für das wir nicht zuständig sind. Wir können Sie auch nicht weitervermitteln, denn wir teilen Ihre Ansicht, dass sich in Ihrem Fall nichts mehr machen lässt. Aber seien Sie beruhigt. Die Natur hilft sich selber. Fleischfresser werden signifikant häufiger von den schweren, tödlichen Zivilisationskrankheiten (Krebs, Herz-Kreislauf-Probleme etc) befallen. So besteht gute Aussicht, dass Sie meinen “Scheiss” nicht mehr lange lesen müssen. Und das nicht erst, wenn Sie tot sind, sondern wohl auch schon lange Zeit vorher in der Intensivstation oder im Pflegeheim. Dort werden die VgT-Nachrichten
nicht verbreitet.

Lieber Erwin. 5 Monate Gefängnis unbedingt wegen Deinem Kampf für weniger Leid ist skandalös. Ich glaube Gerechtigkeit gibt es in keinem Land auf dieser Welt. Gerechte Leute gibt es überall. Aber wo Interessengruppen am Werk sind, dort ist Gerechtigkeit zweitrangig oder kaum vorhanden. Sehen wir doch nur kurz die Nachrichten an: Was sich heute auf politischem Parkett abspielt, ist genau so verlogen wie am Anfang des letzten Jahrhunderts; was ja dann bekannterweise zu zwei Weltkriegen geführt hat. Wir leben jetzt. Ich glaube die Menschen sind weder besser noch schlechter geworden. Bekannte Kämpfer für Gerechtigkeit und weniger Leid gibt es schon seit Jahrtausenden; die meisten wurden verfolgt und einige später dann verehrt und sogar heilig gesprochen. Solange wir mit der Misshandlung und "Vergewaltigung" der Natur und den Tieren nicht aufhören, denke ich, wird die Existenz der Menschheit düster aussehen. Und was da alles passiert, ist so primitiv, dass es beinahe zum Lachen ist. Trotzdem, das Leben ist zu kurz, um traurig zu sein. Sucht man ein wenig, so gibt es Wunderschönes!   
Simone

Antwort von Erwin Kessler: Liebe Simone, danke für deine Anteilnahme an meiner Verurteilung zu Gefängnis. Obwohl solche Verfolgungen von Menschen, die gegen Staats-Unrecht kämpfen, ein fest zur Menschheit gehörendes “Naturgesetz” sind, und so logisch es auch ist, dass sich ein Unrechtsstaat mit Unrecht gegen seine Kritiker wehrt: all dies ist doch immer wieder von neuem unfasslich, zutiefst unverständlich, unglaublich, irgendwie wahnwitzig. Das liegt daran, dass der Unrechtsstaat abstrakt ist, unsichtbar, nur spürbar. Um uns sehen wir fast nur “nette” Menschen. Sie machen den Staat aus, sitzen an den Schalthebeln der Macht. Alles nette Menschen. Es waren nette Menschen, studierte, nicht die dümmsten, die mich verurteilt haben. Sie sind überzeugt von sich, fühlen sich gnädig - nur 5 Monate statt der in der Anklage beantragten 12 Monate! Wie gütig und grossherzig! Es sind nette Menschen - brutal Nette.

Ich bin erst 23 Jahre alt, aber schon 15 Jahre Vegetarierin. Ich habe im Fernsehen zufälligerweise Tiertransporte gesehen, als ich noch ein Mädchen war. Da habe ich mir geschworen, nie mehr Fleisch zu essen. Ich könnte tagelang heulen, wenn ich nur an das Bild vom Schächten denke. Warum kann man einem Lebewesen, das genau so fühlt wie wir, nur so weh tun. Bitte machen Sie weiter und verschicken Sie diese Zeitschriften in Haushalte, Restaurants, Läden, Firmen. Bitte!
Melinda

Lieber Erwin, deine Arbeit ist Goldes Wert! Du bist unbestechlich, hast ein scharfes Auge und ein grosses Herz für die gemarterte Kreatur; vor allem redest du nicht nur, sondern handelst - von so vielen kann man das alles nicht sagen. Auch wenn ich seit 15 Jahren kein Fleisch (wie unappetitlich, Leichenteile zu essen!) mehr angerührt habe, bei Fisch vielleicht ein bis zweimal im Jahr schwach werde (um dann wieder für mich bestätigt zu haben: der kurze Genuss rechtfertigt nicht den (Erstickungs)tod eines einzigen Tieres), war ich bei Eiern bishin weniger konsequent. Natürlich habe ich immer die teuersten, mit den schönsten Labels gekauft, aber damit ist, denke ich, nun auch Schluss. Beim Inspizieren meiner Küche musste ich feststellen: Da gibt es ja tatsächlich noch Lebensmittel, in denen Eier enthalten sind! Pfui Susi, die fliegen sofort zum Fenster hinaus!
Susanne Werth

Alle Achtung für Ihren Mut, es braucht solche Leute wie Sie, und Sie machen anderen Menschen auch Mut! Ich war im Internet bei Euch, habe mir die Mühe genommen und einige Artikel vom VgT gelesen. Es war ein Schock, wie mit den Lebewesen umgegangen wird. Peter V


Abbildung aus VN2003-3

Die beste Antwort auf dieses uferlose Körperwachstum ist die Aufhebung des Krankenversicherungsobligatoriums, oder die Einführung einer generellen Franchise von fünftausend Franken. Dies verhindert eine medizinische Sanierung selbstverschuldeter Erkrankungen zu Lasten der Allgemeinheit. Krankheit ist ein selbstgewähltes Los. Eine gesunde, disziplinierte Lebensweise beginnt im Kopf . Der Elefant lebt ohne Fleisch und die fleischverzehrenden Raubtiere erleben nicht das Alter der vegetarischen Schildkröten. Die biologische Tiergattung “Mensch”, als “Krone der Schöpfung” apostrophiert, lebt, sofern sie Fleisch konsumiert, von Aas.
Egon Stein, Meggen

Mit viel Interesse habe ich wiederum Ihre Zeitschrift gelesen. Mir läuft es jedesmal kalt den Rücken hinunter. Sie tragen viel dazu bei, dass - so hoffe ich - die Menschen sensilibisiert werden. Seit ich Ihre Zeitung lese, bin ich eine richtige Vegetarierin geworden und meine Familie hat den Fleichkonsum massiv reduziert. Leider schauen viele Menschen weg, wenn sie solche Bilder sehen - es müsste möglich sein, schon den kleinen Kindern diese Fotos zu zeigen, zum Beispiel im Schulunterricht. Ich versuche, Sie in jeder Beziehung zu unterstützen. Die Idee, die Zeitung weiterzugeben, habe ich sogleich in die Tat umgesetzt und die Gelegenheit genützt, für Sie zu werben. “Hoffnung ist nicht Optimismus, nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas einen Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht.” Vaclav Havel
Mit allen guten Wünschen
Susanna Z

Soeben hörten mein Mann und ich Ihre neuste CD mit dem sehr interessanten Radio-Interview. Ich und meine Familie assen früher regelmässig Fleisch, aber Sie haben mich überzeugt, vegetarisch zu essen. Deshalb: geben Sie nicht auf! Wenn Sie nämlich dermassen beharrlich dran bleiben, bringen Sie immer wieder den einen oder anderen zum Umdenken.
Frau S und Familie, Zürich

Besten Dank für die November-VgT-Nachrichten und die beigelegte CD. Zu diesem Interview auf Radio Munot möchte ich Ihnen gratulieren. Ich hoffe, Ihre sachlich-klaren Ausführungen zum Beziehungsdrama Mensch-Tier haben möglichst viele Menschenhirne erreicht. Auch dem Interviewer mit seiner diskret-unvoreingenommenen Haltung ist ein Lob auszusprechen. Hoffentlich bekommt der VgT noch mehr solche Gelegenheiten. Ich bin auf Ihren Verein vor zwei Jahren durch ein Spruchband vor dem Hauptbahnhof Zürich und durch einen Aufkleber auf einem Snowboard aufmerksam geworden.
Anja K

Bei mir hat’s “klick” gemacht, seit ich Herrn Kessler auf der CD mit dem Radio-Munot-Gespräch gehört habe. Besten Dank, tolle Arbeit. Rolf W Rempfler

Anmerkung: Das Interview von Radio Munot ist beim VgT auf CD erhältlich, für Mitglieder gratis. Es ist auch im Internet unter www.vgt.ch/news2003/030305.htm zu hören.

Ich habe die VgT-Nachrichten durchgeblättert, mir wurde schlecht. Für mich gibt es gar keinen Ausdruck für all diese Grausamkeiten. Menschen, die solche Tierhaltungen bewilligen, sollte man ebenso einsperren und ganz langsam dahinserbeln lassen. U Fröhlich
Schockierende Bilder in den VgT-Nchrichten. Bei uns in Arlesheim, auf einem Gutsbetrieb, arbeitet vorübergehend ein Rumäne, der demnächst wieder in seine Heimat zurückkehrt, um auf dem Hof seiner Eltern zuzupacken. Ich zeigte ihm die Bilder aus Bauernhöfen der reichen Schweiz. Er konnte es nicht glauben, dass so etwas in diesem Land möglich ist. Einen solchen Dreck habe er selbst im verarmten Rumänien noch nie gesehen. Scham und übergrosse Wut auf die Verursacher überfielen mich.
Hanspeter Frey

Mit folgenden Zeilen wurden die VgT-Nachrichten ungeöffnet retourniert:
Bitte Adresse streichen. Leider schaden Sie mit Ihrem Ton der Sache.
Elisabeth Furrer-Gerhard, Russikon

Frau Furrer ist offenbar Hellseherin. Sie kann den “Ton” in den VgT-Nachrichten beurteilen, ohne das Heft überhaupt ausgepackt zu haben. Wer in der Sache keine Argumente hat, kritisiert Stil und Ton. Und wer wegschauen und ungestört weiter Fleisch fressen will, beruhigt sein Gewissen, indem er den VgT verunglimpft. In welchem schönen Ton sollen wir denn das ungeheure Massentierelend beschreiben, damit Sie trotzdem gut schlafen können? Leider gibt es viele solche Elisabeth Furrers, die mit der billigsten Ausrede wegschauen, einzig und allein ihr eigenes (kulinarisches) Wohlbefinden im Auge. Darum ist es so schwer, dieses Massenverbrechen zu stoppen. Erwin Kessler

 


Die Schweinerei des Frauenfelder Bezirksrichters Iseli (SVP) in Islikon-Bethelhausen (Abbildung aus VN2003-3). VgT-Erfolg: Iseli wurde bei den Richterwahlen im Februar 2004 nich wiedergewählt.

Gratuliere zum Erfolg! Wahrscheinlich hat gerade der bösartige Leserbrief als Antwort auf Ihren doch sehr sachlichen Leserbrief ihm das Genick gebrochen. Viele Leser hatten doch ihre eigene Meinung gebildet. Ich habe in meinem Bekanntenkreis auch sehr viele positive Reaktionen gehört auf Ihren Bericht zum Thurweg.
Rita M

Ich schreibe Ihnen, weil mir der Bericht zum “Thurwanderweg” ausserordentlich gut gefallen hat. Dieser sehr gute journalistische Einfall wird sicherlich Ärger und Wut bei Ihren Gegnern verursacht haben. Vielleicht gibt es ja hier und da mal einen “Schweine-Eichmann”, dem das Gewissen Kummer bereitet, aber im Grossen und Ganzen sind diese Leute abgebrühte Lumpen, wie auch die Richter und Tierärzte, mit denen Sie zu tun haben. Was den “Nutztieren” am meisten helfen kann, ist wohl die vegetarische Ernährung. Die Uni Zürich fand vor kurzer Zeit Prionen im Muskelfleisch von Creutzfeld-Jakob-Patienten. Es war nur eine kleine Notiz in der Zeitung, die seither nicht mehr erwähnt wurde. Wahrscheinlich um die Arbeitsplätze in der Fleischindustrie nicht zu gefährden. So besteht also immer noch Hoffnung, dass sich die Natur über Schnitzel oder Kotelett rächt und ein Umdenken herbeizwingt.
Dr M B, Biel

Danke für den Thurwanderweg-Krimi [www.vgt.ch/vn/ 0303/thurweg.htm]. Es ist ein alter Wunsch von mir, der Thur entlang zu wandern, aber nun sehe ich die Idylle mit anderen Augen. Unglaublich, wie wir immer wieder getäuscht und manipuliert werden.
Rita S, Pratteln

Lieber Dr Kessler, ich bin ein totaler Fan von Ihnen. Das “total” hat allerding einen kleinen Knicks bekommen durch Ihren Angriff gegen die Heilsarmee. Sollen diese Leute mit den mühsam zusammengekratzten Spenden teures Fleisch von glücklicher gehaltenen Tieren für ihre Mahlzeiten kaufen?
René H, La-Chaux-de-Fonds

Lieber Herr Hess, nein, die Heilsarmee soll kein teures Fleisch kaufen. Wie kommen Sie darauf? Habe ich doch gar nicht geschrieben. Ethik ist unteilbar. Es ist kein wirklich ethisches und religiöses Verhalten, den einen zu helfen auf Kosten anderer, wehrloser, grausam gequälter Lebewesen. Um eine ganzheitliche Ethik zu leben, muss die Heilsarmee kein teures Fleisch kaufen, sondern preisgünstige, gesunde und schmackhafte vegetarische Lebensmittel. Ich bin enttäuscht, dass Sie schon seit 1995 die VgT-Nachrichten lesen und dies immer noch nicht begriffen haben. Ich werde jedenfalls auf die nächste Weihnachts-Spendensammlung hin meinen Boykottaufruf gegen die Heilsarmee erneuern. Die lieben, ach so menschenfreundliche Heils-Soldaten haben es nicht für nötig befunden, mein Schreiben zu beantworten. Daraufhin habe ich im letzten Heft dann den Boykottaufruf veröffentlicht. Diese Uneinsichtigkeit und Scheinheiligkeit verdient keine Schonung. Mit freundlichen Grüssen Erwin Kessler

Jedes Mal wenn ich die VgT-Nachrichten erhalte, erfasst mich neben aller namenlosen Schrecklichkeit auch ein Gefühl der Hoffnung. Die Bestätigung, mit meinen Ansichten und Empfindungen nicht alleine dazustehen, gibt mir Kraft, weiterhin meine Umgebung auf das Leiden aufmerksam zu machen und meinen eigenen kleinen Widerstand fortzusetzen. Herr Kessler, Ihre andauernde Kraft sowie bereits Ihre blosse Existenz erhalten mir den Glauben an die Chance einer Veränderung. Trotz all den Rückschlägen sind Sie erfolgreich! Für Ihre unschätzbare wertvolle Arbeit bewundere ich Sie sehr.
S Z, Volketswil

Sehr geehrter Herr Dr Kessler. Im Anschluss an unser kurzes Telefongespräch würdige ich nochmals mit allem Respekt Ihren Mut und Ihre Entschlossenheit. Dass Sie sich als Schutzschild und Zielscheibe vor die gequälten Tiere stellen, ist dem Schöpfungswillen wahrscheinlich näher, als dem der Konfessionen, welche sich stellvertretend für Gott auf Erden darstellen. Ich spreche Ihnen daher auch jede mögliche Solidarität aus. Unsere Schule wird den VgT umgehend mit Fr 5’000.- unterstützen. Wir werden uns auch bemühen, dass weitere Schulen unserem Beispiel folgen.
Jost Boog, Bio-Medica Zürich, Schule für Chinesische und Westliche Medizin, www.bio-medica-schule.ch 

Der Generalsekretär der Grünen Partei, Hubert Zurkinden, hat VgT-Präsident Erwin Kessler als “rassistischen Tierschützer” bezeichnet [www.vgt.ch/vn/0303/ leserbriefe.htm]. Der Ausdruck “Rassist” als subjektiv-psychologischer Totschlagbegriff ist das Vokabular geistiger Armut. Dieser Begriff dient auch der politischen Justiz als “Rechtsbehelf” bei fehlendem materiellem Straftatbestand. Erwin Kessler ist ein Humanist. Wer das Gegenteil behauptet, der hat seinen Evolutionsprozess noch vor sich.
Dr Albert Gasser, Meggen

Alle Leute, welche Fleisch bzw Tierprodukte fressen, machen sich mitschuldig. Sie sind Mittäter an diesem unbeschreiblichen Elend auf der ganzen Welt. Ich konsumiere seit April 1989 kein Fleisch mehr. Ich bin nun 55 Jahre jung und es geht mir ausgezeichnet. Ich fühle mich wie 25. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass ich den Fleischkonsum ganz eingestellt habe. Die Menschen, welche Tiere fressen, ernähren sich von Leichenteilen. Es ist völlig egal, wie diese Leichenteile zubereitet werden. Sie hinterlassen toxische Rückstände im Körper. Früher oder später kommen diese Gifte in Form von Herzproblemen, Rheuma, Bluthochdruck, Wasser in den Gliedern, Leberbeschwerden, Nierenleiden etc zum Vorschein. Ich esse viel Obst, Gemüse, Reis, Kartoffeln sowie jeden Tag Karotten- und Selleriesaft.
Agnes E, Bern

Ich danke Ihnen für Ihre beispiellose Arbeit zum Wohle der Tiere. Dank Ihnen ernähre ich mich ausschliesslich vegetarisch. Marc Berchtold, Riederalp

Die schutzlosen Kinder und Tiere auf dieser Welt bedürfen jeden Tag unserer aller Hilfe. Ihre Zeitschrift anzusehen ist eine Sache, furchtbar genug, doch eine andere ist es, persönlich dieses Leid hautnah zu sehen, zu fühlen und zu hören und dann noch nicht ernstgenommen zu werden von denen, an die man die Missstände meldet. Trotz allem wünsche ich mir, dass Sie weiterkämpfen. Myriam F, Pratteln

Ihre Zeitschrift finde ich super, denn hier werden die grauenvollen Tatsachen dargestellt. Es macht wenig Sinn, schöne Bilder zu zeigen, denn so könnte der Konsument meinen, alle Tiere hätten ein schönes Leben und sie würden artgerecht gehalten, was ja bei Weitem nicht so ist. Ich gebe Ihre Zeitschrift nach dem Studium jeweils weiter an Freunde und Bekannte.
Anja R, Bassersdorf

Ich habe soeben Ihr Heft (November 2003) erhalten und habe diese Lektüre nicht wie die sonstige Gratispost gleich zum Altpapier gelegt, sondern von vorne bis hinten ganz durchgelesen. Dabei stelle ich fest, dass Sie ein mutiger Zeitgenosse sind, der Zustände so darstellt, wie sie sind, sei dies nun im Zusammenhang mit der Tierhaltung, aber im Besonderen auch in Bezug auf die willkürliche Unrechtsprechung unserer Gerichte. Nun bin ich ein bisschen verwirrt, da ich nicht recht weiss, ob ich mich freuen soll, dass es derart engagierte Menschen wie Sie in unserem Land gibt, die Missstände in unbeschönigender Art und Weise aufdecken, oder ob ich der ungerechten Behördenwillkür und der grenzenlosen Feigheit unserer Medien wegen einen stillen Ort zum Kotzen aufsuchen soll... Als abschliessende Bemerkung möchte ich noch eine Kleinigkeit festhalten: In Ihrer Lektüre über den Thurwanderweg schreiben Sie “Im Kanton Thurgau leben mehr Schweine als Menschen. Aber man sieht sie nicht.” Dies ist nicht ganz richtig, denn man sieht sie schon; es braucht dazu allerdings das geschulte Auge eines engagierten Zeitgenossen.
H, Steckborn


Menschwerdung bedeutet: tägliche Bewusstheits-Übung, Erkennen von unbewussten Fehlprogrammen und Freiwerden davon - zB von der Gier nach Aas-Frass.
Erwin Kessler, Gründer und Präsident des VgT


Brief an eine junge Tierschützerin

Liebe S, danke für dein Interesse am Tierschutz und am VgT. Es ist so, dass mein Mann früher oft Jugendliche hier auf Besuch hatte für Auskünfte, weil sie in der Schule eine Arbeit über Tierschutz machten. Nun sagt er, Du könntest Dir Fragen überlegen und aufschreiben und vielleicht ein Email schreiben, das er beantwortet.... oder eben ins Internet schauen unter www.vgt.ch. Ich möchte Dir diese schrecklichen Bilder lieber ersparen, doch leider gibt es so unendlich viele Tiere, die kein schönes Leben haben, das ihnen zustehen würde - manchmal sogar ganz nahe beim Nachbarn, zum Beispiel ein Kaninchen ganz alleine in einem kleinen, ganz "normalen", üblichen Stall eingesperrt., vielleicht immer in einer Garage oder im Sommer an brütender Hitze. Meistens lässt man sie nie im Gras springen und hüpfen und Kräuter schnuppern, Wind und Sonne im Fell spüren, und niemand hat den Mut, mit diesen Menschen zu sprechen und zu fragen, weshalb sie das Kaninchen nicht auf die Wiese lassen, wo es seine lustigen Sprünge machen kann. Halte die Augen und Sinne offen, wenn Du durchs Leben gehst, dann sieht man da und dort manches, wo man etwas sagen oder tun kann, um andere Lebewesen etwas weiter zu bringen, oder man kann anderen etwas aufzeigen, was sie selber noch nicht entdeckt haben. Wir hatten fünfzehn Jahre lang verschiedene Tiere im grossen Garten, Enten, Hühner, immer auch einen Hahn dazu, Milchschafe, Schweine, Kaninchen, Gänse, Bienen im Wald. Alle konnten auf der Wiese ihr artgerechtes Leben verbringen. Da gäbe es noch viel zu erzählen. Mein Mann ist so sehr belastet mit viel Tierschutzarbeit, dass er sich jetzt gerade keine Zeit nehmen kann, um mit Dir und Deinen Freunden zu sprechen, aber vielleicht könnte ich mit Euch sprechen.
Jivana Heidi Kessler


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