Die gedruckte Ausgabe im pdf-Format


Inhaltsverzeichnis


VgT-Erfolg:

Abferkelstall des Gutsbetriebes "Juchhof" der Stadt Zürich jetzt saniert

von Erwin Kessler

juchhof.jpg (55221 Byte)

Abbildung: Grausamer Kastenstand, Muttertier und Ferkel auf dem nackaten Boden. Aufnahme vom Juli 1992 im Gutsbetriebe Juchhof der Stadt Zürich - vom STS "kontrollierte" Label-Produktion Gourmet-mit-Herz/Agri-Natura.

Im Sommer 1992 deckten wir Missstände in der Zuchtschweinehaltung des Stadtzürcher Gutsbetriebes Juchhof auf: Säugende Mutterschweine in Kastenständen, auf dem nackten Boden (Abbildung). Stadtrat Nigg dementierte damals die Missstände vehement und Vertreter des "Gourmet-mit-Herz"-Labels des "Schweizer Tierschutzes STS" erklärten vor der Presse, die Zustände entsprächen den Richtlinien des STS (der Juchhof ist ein Gourmet-mit-Herz/Agri-Natura-Betrieb!). Der für die dortigen Missstände verantwortliche Betriebsleiter Brandenburger ist auch noch Mitglied der Nutztierkommission des STS. Derart in die Affäre verwickelt, verfasste der STS das abgebildete Schreiben gegen mich, das ich nun in den Akten eines laufenden Gerichtsverfahrens entdeckte. Und da gibt es immer noch Leute, die mir nahelegen, ich solle den STS nicht mehr öffentlich kritisieren!

 

Brief des STS an den für die tierquälerischen Missstände verantwortlichen Betriebsleiter des Juchhofes:

 

Inzwischen hat der Juchhof den Abferkelstall saniert und tierfreundliche sog Schmid-Buchten (ohne Kastenstände) eingebaut, in denen sich das Muttertier frei bewegen und ein Geburtsnest bauen kann. Dieser Umbau sei aber "nicht wegen Herr Kessler" erfolgt, versichern die Verantwortlichen, welche damals die kritisierten Zustände verteidigt und gerechtfertigt hatten. Hauptsache für uns und die Tiere: endlich ist eine Verbesserung realisiert worden.


Jetzt haben wir genug:

Massive Kampfaktionen im Kanton Zug

von Erwin Kessler

An den meisten Zuger Schweinefabriken ist das Tierschutzgesetz spurlos vorübergegangen; KZ-ähnliche Zustände sind verbreitet. Kantonstierarzt Kamer kümmert sich offensichtlich auch nicht um die Einhaltung der minimalsten Tierschutzvorschriften. Fast durchwegs fehlt die vorgeschriebene Beschäftigung der Tiere in ihren trostlosen engen Buchten. Anstatt endlich diese Vorschrift durchzusetzen, hat dieser pflichtvergessene Kantonstierarzt, gedeckt von Regierungsrat Birchler, einen fehlbaren Tierhalter mit einem sachlich falschen Gutachten in Schutz genommen und den VgT mit einer gerichtlichen Klage zum Schweigen bringen wollen. Das mittlerweilen rechtskräftige Gerichtsurteil führte jedoch zur gerichtlichen Bestätigung, dass die Kritik an Dr Kamer berechtigt gewesen ist (vgl Tierschutz Nachrichten 4/93). Über dieses Gerichtsurteil wurde die Zuger Öffentlichkeit nie richtig informiert, während die Anklage "Zwei Monate Gefängnis für Kessler?" in der ganzen Zentralschweiz verbreitet wurde. Die Zuger Woche brachte jetzt nach dem Freispruch sogar noch eine verleumderische Reportage, in welcher anhand eines einzigen, einseitig ausgewählten und für den Kanton Zug nicht typischen Betriebes die Missstände "widerlegt" wurden. Von den grausamen Kastenständen für Mutterschweine - laut aktueller Rechtsprechung eine Tierquälerei - wurden keine Bilder gezeigt, sondern behauptet, es handle sich um eine für die Tiere "vorteilhafte" Einrichtung.

Wir haben jetzt genug von den Machenschaften des Zuger Politfilzes um Kamer und Birchler, gedeckt durch die Falschinformationen der Zuger Woche. Im Dezember haben wir in alle Haushaltungen des Kantons Zug das auf Seite 8 und 9 abgebildete Flugblatt verteilen lassen. Weitere Kampagnen zur Aufklärung der Zuger Bevölkerung werden folgen. Die Wähler sollen wissen, was für Leuten sie ihr Vertrauen geschenkt haben und wie der KZ-Geist auch heute noch weiterlebt: vor 50 Jahren waren es "nur" minderwertige Menschen, noch früher waren es "nur" Neger oder "nur" Frauen. Heute sind es Millionen von Nutztieren, die als Ware behandelt und rücksichtslos missbraucht werden. Immer mehr Konsumenten sollen die Augen aufgehen über das Elend, das sie mit ihrem ungesund hohen Fleischkonsum unterstützen.


 Achtung!

Die ,Zuger Woche' deckt Machenschaften des Politfilzes um Kamer und Birchler und verbreitet dazu Unwahrheiten. Wer nicht falsch informiert sein will, liest dieses Blatt besser nicht mehr.

Entgegen den Beschönigungen in der ,Zuger Woche' bestehen in vielen Schweinefabriken im Kanton Zug gesetzwidrige, tierquälerische Zustände. Die Behörden vyernachlässigen ihre Pflicht aufs schwerste. Das Tierschutzgesetz bleibt toter Buchstabe.

Zum verzerrten und unwahren Bericht in der ,Zuger Woche' vom 11. November folgende Klarstellungen:

1. Der VgT zeigte eine Schweinefabrik an, wo offensichtlich Tierschutzvorschriften verletzt wurden. Kantonstierarzt und Stadtpräsident Kamer schützte den verantwortlichen Tierhalter durch ein sachlich falsches Gutachten. Darauf erhoben wir Disziplinarbeschwerde, doch Regierungsrat Birchler deckte Kamer, worauf dieser Dr Erwin Kessler, Präsident des VgT, wegen angeblicher ,übler Nachrede' einklagte. Am 28. September 1993 wurde Erwin Kessler auf der ganzen Linie freigesprochen und entschädigt. Das Gericht kam zum Schluss, dass die Vorwürfe gegen Kamer berechtigt waren.- So deckt der Zuger Politfilz sich gegenseitig, wenn es um das Vertuschen von Missständen geht. Und die ,Zuger Woche' hilft dabei durch Falschinformation der Leser kräftig mit.

2. Anhand eines einzigen Beispieles einer Schweinezucht will die ,Zuger Woche' belegen, dass unsere Kritik an den verbreiteten Missständen in den Zuger Schweinefabriken unrichtig seien! Dazu zeigte die ,Zuger Woche' den Lesern ein schönes, aber untypisches Bild eines Offenfront-Tiefstreu-Stalles. Die übliche einstreulose, tierquälerische lntensivtierhaltung wurde nicht gezeigt und nicht erwähnt.

3. Die 'Zuger Woche' bezeichnet mit beispielloser Unverfrorenheit und Verlogenheit die tierquälerischen Abferkel-Kastenstände (in praktisch allen Zuger Schweinezuchtfabriken anzutreffen) als ,Vorteil für die Tiere'. Es liegt ein Gerichtsurteil vor, wonach diese Kastenstände eine gesetzwidrige Tierquälerei darstellen. Trotzdem wird diese Tierquälerei von den pflichtvergessenen Veterinärbehörden unter dem Einfluss der Agro- und Polit-Mafia geduldet und von der 'Zuger Woche' sogar noch als Vorteil für die Tiere dargestellt - allerdings ohne den Lesern davon ein Bild zu zeigen. Wir zeigen Ihnen hier die von der 'Zuger Woche' unterschlagenden Bilder dieser Foltereinrichtung (neue Aufnahmen aus Zuger Tierfabriken):

siehe VN95-3

Untersützen Sie uns in unserem Kampf zugunsten der millionenfachen gequälten Nutztiere und gegen pflichtvergessene Behörden und korrupte Beamte!

VgT Schweiz


Ratten
von Erwin Kessler

ratte-V-W-21.JPG (23268 Byte)

Zahme Ratten sind sehr anhänglich und fallen durch ihre Intelligenz und Lernfähigkeit auf

 

Die Abscheu vor Ratten und Mäusen hat historische Gründe und geht wohl zurück auf die Zeit der Pest-Epidemien. Auch konnte es damals eine Hungersnot bedeuten, wenn diese Kleinnager sich massenhaft vermehrten und über Vorräte hermachten. In der heutigen Zeit sind wir daran, langsam die vielen Vorurteile gegen Naturelemente abzuschütteln, die in längst vergangenen Zeiten entstanden sind, als die Menschen sich noch schlecht gegen natürliche Bedrohungen schützen konnten. So sehen wir heute naturnahe Bach- und Flussläufe wieder gerne und betrachten in Betonkanäle gebändigte Flüsse nicht mehr mit grosser Freude und Erleichterung. Raubvögel werden in Greifvögel umbenannt, um sie von den negativen Vorurteilen zu erlösen. Unkräuter werden als Bereicherung des Naturgartens, nicht mehr als etwas unbedingt Auszurottendes betrachtet. Nun ist es an der Zeit, auch Ratten und Mäuse vorurteilslos als die niedlichen und intelligenten Lebewesen kennenzulernen, die sie in Wirklichkeit sind. Die negativen Vorurteile gegen diese Tiere werden nämlich von der Versuchstierindustrie missbraucht: ohne gross auf Ablehnung zu stossen - wie etwa bei Versuchen mit Hunden und Katzen -, werden jährlich riesige Mengen an Ratten und Mäusen verbraucht, zu einem Grossteil für extrem grausame Experimente ohne Narkose und Schmerzmittel. Bevor diese Tiere mit politischen Mitteln von ihren Qualen erlöst werden können, müssen sie von ihrem Image als Ekel-Tier befreit werden.

Es ist unser Anliegen, das Wesen und die Verhaltensweisen dieses hochintelligenten, sensiblen Tieres in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und unter Rattenhaltern einen Erfahrungsaustausch zu pflegen.


Archiv der VgT-Nachrichten

Startseite VgT