Buchempfehlung:

«Auge um Auge» von Frédérick Leboyer Verlag Alf Lüchow, Freiburg


 

Es gibt einen subtilen Zusammenhang zwischen der Art und Weise, wie wir unsere Nutztiere und die ganze Natur, und wie wir unsere Kinder, und damit uns selbst, behandeln. Frédérick Leboyer, der Pionier der sanften Geburt, zeigt diese versteckte Verbindung durch wachrüttelnde Bilder auf. «Auge um Auge», «Ausgleichende Gerechtigkeit» oder «Karm»,, das «Gesetz von Ursache und Wirkung» sind verschiedene Begriffe, um die geheime Verflechtung anzudeuten, von der die Weisen aller Kulturen schon immer sprechen und warnen: «Was ihr den geringsten meiner Brüder angetan...» Darum die Empfehlungen und Gebote: «Du sollst nicht töten», nicht verletzen (Ahimsa). Das Gesetz des Ausgleichs gilt in der Physik («Jede Handlung zieht eine Reaktion nach sich, eine Handlung gleichwertiger Kraft...», Newton, Gesetz der Elementarmechanik), wie in der Ethik und so im ganzen Leben. Auch die Quantenphysiker haben entdeckt, daß alles verbunden, alles eins ist. Deshalb «Tue nichts deinem Nächsten...», denn «du kannst niemanden verletzen, ohne dir selbst weh zu tun». Und das Gesetz Auge um Auge, Aktion-Reaktion ist unerbittlich! Die Seuche «Rinderwahnsinn» läßt den Zusammenhang ein wenig durchscheinen. Der Arzt Leboyer macht auf eindringliche Weise klar, wie kostspielig es für die anderen Lebewesen. Aber letztlich auch für uns selbst ist, wenn wir Menschen unsere Gefräßigkeit und Habsucht durch Billigstproduktion zu befriedigen suchen, und erinnert daran, daß wir mit den anderen Geschöpfen und der ganzen Erde auch in Liebe und Würde zusammenleben könnten. Dieses Buch führt vor Augen, wie die Menschen andere Lebewesen und sich selbst foltern. Neugeborene und Tiere werden behandelt, als seien sie empfindungslose Dinge. Lange Zeit haben Ärzte und Wissenschaftler angenommen, Säuglinge würden nichts spüren, weil ihr Nervensystem noch nicht so entwickelt ist wie beim Erwachsenen Wir stecken unsere Nutztiere in qualvoll enge Käfige und schicken die Kinder in Schulen, wo sie gezwungen sind, den ganzen Tag still zu sitzen, und selbst verbringen wir unser Leben meist in stickigen Büros. Die Tiere lassen wir unter Todesangst in die Schlachthäuser treiben, und unsere Väter und Mütter liefern wir in Altersheimen und Krankenhäusern ab, um das Elend ihres Leidens und Sterbens nicht mitansehen zu müssen. Wir leben in einer teuflischen Zivilisation, wo nur noch Wirtschaftswachstum und Profit zählen. Im Vergleich mit den KZ-artigen Massengefängnissen, in denen wir unsere Nutztiere halten und sie industriell töten, scheut sich der Franzose Leboyer nicht, die Namen Au-schwitz, Buchenwald und Dachau zu nennen. Wir empören uns darüber, daß die Nazis ihre menschlichen Opfer wie Vieh behandelt haben, und quälen und foltern unsere Nutztiere heute weiter so, als wären sie empfindungslos.Wenn Sie bereits von dem entsetzlichen Leid wissen, das die Menschen den Nutztieren in den Tierfabriken zufügen und sich fragen, wie wir diese unerträglichen Zustände möglichst effektiv aufzeigen und verändern können, ist das Buch von Dr. Frédérick Leboyer genau das richtige Geschenk für Ihre Freunde und Bekannten, um ihnen mit Hilfe dieses kleinen Kunstwerkes den geheimnisvollen Zusammenhang zwischen dem Elend, das wir meist ohne böse Absicht selbst verursachen, und dem Elend, das wir in unserem zivilisierten Leben selbst erleiden müssen, bewußt zu machen.


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