VN 07-2, Juli 2007

Wolle - ein Tierquäler-Produkt
Grausames Mulesing von Schafen
        

von Claudia L

Video: www.vgt.ch/media/videos_online.htm#schafe

Wussten Sie, dass Schafe, die für die Wollgewinnung gehalten werden, ohne Narkose verstümmelt
und kastriert werden? Jeder, der Wolle kauft, unterstützt in der Regel eine grausame Industrie.
Schweizer Wolle gibt es praktisch nicht im Handel. Mit der derzeitigen Ausbeutung von mehr als 100
Millionen Schafen produziert Australien 30 Prozent des weltweiten Wollaufkommens. Bestände umfassen dabei Tausende von Schafen. Die in Australien am häufigsten genutzte Rasse
sind die Merino-Schafe, die darauf gezüchtet wurden, faltige Haut zu bekommen, damit die Wollausbeute pro Tier größer ist. Diese unnatürliche Übermenge an Wolle führt dazu, dass viele Schafe in den heißen Monaten unter der Hitze kollabieren und an Hitzschlag sterben. Beim „Mulesing“ (engl., wahrscheinlich von mule [mjul] = fersenfreier Schuh wie Slipper) handelt es sich um eine Maßnahme, durch die bei Wollschafen mit extremem Haarwuchs Wolle-tragende Hautpartien um den After und (bei weiblichen Tieren) auch um die Vulva herum, operativ entfernt werden. Diese Maßnahme wird unter den klimatischen Bedingungen Australiens seitens der Schafhalter für notwendig erachtet, um Fliegenbefall vorzubeugen, denn die Fliegenmaden fressen sich bei starkem Befall tief ins Fleisch, so dass das Schaf verendet. Die Operation wird ohne Betäubung, bei vollem Bewusstsein durchgeführt. Video über diese grausame Praxis (nur für starke Nerven):
www.vgt.ch/media/videos_online.htm#schafe.

Gegen Entzündungen als Folge dieser blutigen Verstümmelung hilft “freundlicherweise” die Chemie
mit Pharmaka und Desinfektionsmitteln. Ironischerweise aber werden gerade diese großflächigen blutigen Wunden nach der Operation häufig von Fliegen befallen, noch bevor sie abheilen können.
Versuche, den Eingriff durch Zahlenspielereien (“nicht tellergroße Fleischstücke, sondern nur 5–6
cm große Hautstücke“) klein zu reden, dienen allein der Selbstberuhigung der Befürworter der
Methode und der Konsumenten. Wie groß der Eingriff tatsächlich ist, zeigt die Fotoaufnahme.
Das Argument, Lämmer seien “nur“ Tiere, kann wirklich nicht mehr ernst genommen werden und
wohl niemand von denen, die dem Mulesing das Wort reden, würde auf die Idee kommen, bei seinem
eigenen Kleinkind auch nur wenige Quadratzentimeter Haut ohne Betäubung herauszuschneiden.
“Nach getaner Arbeit” werden die Schafe - zu Millionen - über Tausende von Kilometern transportiert,
auf offenen Decks von Meerschiffen, im eigenen Dreck und bei allen Wetterextremen, in islamische
Länder im Mittleren Osten, wo sie geschächtet, dh ohne Betäubung bei vollem Bewusstsein geschlachtet werden. Viele kranke und verletzte Schafe werden als unbrauchbare Ware einfach über Bord geworfen oder lebend in einem riesigen Fleischwolf entsorgt. Im letzten Jahr machte das Schiff Cormo Express internationale Schlagzeilen, als mehr als 5’000 Schafe auf See qualvoll verendeten.

Die Wolle von Schweizer Schafen wird kaum noch verwertet und meistens verbrannt, weil nicht konkurrenzfähig gegenüber der importierten Wolle. Beim heutigen hohen Stand der synthetischen
Textilien ist niemand mehr auf Tierquäler-Wolle angewiesen Zudem gibt es auch natürliche Alternativen, wie Baumwolle und Kapok.


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