28. September 2001

Amokl�ufer und Heuchler: Totengr�ber der freiheitlichen Demokratie

Ich heisse die Tat des Amokl�ufers von Zug nicht gut, aber ich kann nachf�hlen, dass B�rger in diesem Staat zu Amokl�ufern werden. Fast t�glich erlebe ich - seit ich Tierschutzarbeit mache und damit zu einem St�rfaktor im abgekarten Spiel der Machthabenden geworden bin - die Verluderung von Regierung und Justiz und die ungeheure Arroganz der Macht, die hinter sich die den Polizeiapparat und notfalls auch die Armee weiss (www.vgt.ch/justizwillkuer/index.htm). Auch im Kanton Zug habe ich das erlebt. Ich bin aber nur in der Fantasie Amok gelaufen, weil Amoklaufen Frust ableiten, aber keine Probleme l�sen kann. Gewaltsamer Widerstand gibt dem herrschenden Regime nur die moralische Legitimit�t f�r noch mehr Repressionen und Polizeistaat.

Die vom Europ�ischen Gerichtshof f�r Menschenrechte als rechtswidrigen Eingriff in die Meinungs�usserungsfreiheit beurteilte Zensur eines Tierschutzspots durch das Schweizer Fernsehen, hat Bundesrat Leuenberger pers�nlich abgesegnet. Und eine Beschwerde gegen die Postzensur der VgT-Nachrichten hat er auch abgewiesen. Gleichzeitig schreibt er emp�rten Mitb�rgern heuchlerisch: "Zensur ist mir ein Gr�uel." Leuenberger kommt im dummen Volk gut an mit seinen heuchlerischen Reden, aber ich finde ihn zum K..., weil ich hinter die Kulissen sehe. Hie und da gibt es noch andere, welche das mafiose Treiben unserer "Landesv�ter" und "Landesm�tter"- die gerade jetzt wieder mit ihrem Eintreten f�r die grauenhafte Tierqu�lerei des Sch�chtens ihre moralische Skrupellosigkeit offenbarten - durchschauen, wie etwa in der Rubrik "Nebenbei" im Thurgauer Volksfreund vom 11.7.98:

Stolz - worauf?
von Peter Baumann

Prolog einer Festrede von Bundesrat Moritz Leuenberger anl�sslich der Bischofszeller Landsgemeinde: �Wir wollen mehr als einen wohl-organisierten Wohlfahrts- und Leistungsstaat, wo ein jeder ausrechnet, wieviel Steuern er sparen und welche Leistungen er vom Staat beziehen kann. Wir wollen eine Schweiz, in der sich alle daheim f�hlen.� Aha, daheimf�hlen! Tut gut dies zu h�ren, oder dar�ber zu lesen. Besonders nach den von Wirtschaftskoryph�en erstellten Leistungsbilanzen �ber jene, die politisch das Geschehen im Land zum Wohlergehen desselben bestimmen sollten und jeweils bei vaterl�ndischen Jubil�en so bewegend von Heimat zu reden pflegen. Auch sie, die Br�tchengeber zahlloser Lohnempf�nger, k�nnten sich einen etwas anderen Staat vorstellen als den gegenw�rtigen mit - ich zitiere das Verdikt von zwei Grossunternehmern - �unf�higen Politikern; �berbezahlten Chefbeamten; einer ineffizienten Bundesverwaltung, einem mutlosen Bundesrat und einem wehrlosen Volk." Indes sind auch immer mehr Normalverbraucher populistisch verbr�mter �Wir-wollen�-Statements prominenter Festtagsredner �berdr�ssig. Die Schweiz ein Wohlfahrtsstaat? Aber ja! Beispielsweise f�r einkommenslose Mehrfachmillion�re, worunter auch einige Bundesparlamentarier. So funktioniert im Sozialstaat Schweiz, wo gut ein Drittel der Bev�lkerung mit dem Existenzminimum �ber die Runden kommen muss, Kapitalgewinne jedoch steuerfrei sind und bleiben, die fiskalische Gerechtigkeit.

Doch zumindest noch vor dem Gesetz sind wir Schweizer alle gleich. Selbstverst�ndlich auch in den Bereichen Tiernutz und Tierschutz. Selbstverst�ndlich? Dr Erwin Kessler, seines Zeichens VgT-Pr�sident, weiss es besser. Bestraft wird in der Regel nicht die artwidrige Haltung von Nutztieren, sondern der Protest dagegen. Und seine Aufkl�rungskampagne �ber Importe von Fleisch gesch�chteter Tiere sowie gegen Bestrebungen, das in der Schweiz geltende Sch�chtverbot aufzuheben, hat ihm eine zweimonatige Gef�ngnisstrafe wegen Antisemitismus eingebracht. Erwin Kessler ein Antisemit? Da lachen ja die H�hner. Allerdings nicht lange, ist das Federvieh doch vom Sch�chtverbot ausgenommen. Zugegeben, ich bekunde etwelche M�he, zu verstehen: Da protestiert ein praktizierender Tiersch�tzer gegen ein barbarisches T�tungsritual, worauf ihn ein beflissener Richter, aufgrund einer Anzeige von Sigi Feigel, wegen Verstosses gegen das Anti-Rassismus-Gesetz verurteilt hat...


News-Verzeichnis

Startseite VgT