Tierfabriken im Kanton Thurgau - als ob es kein Tierschutzgesetz gäbe - unter der Verantwortung von Kantonstierarzt Witzig und Departements-Chef Regierungsrat Schönholzer
von Erwin Kessler, Präsident VgT.ch
Die hier gezeigten Thurgauer Schweinefabriken sind keine ausgesucht besonders schlechte Beispiele.
Schweinefabrik Stüssi in Frauenfeld/TG
zwischen Allmend und Autobahn - Migros-Lieferant
Schweinefabrik in der alten Käserei
Nägelishueb, Märwil/TG
gehört der Käserei Friltschen (Sabine Barbara Roth)
Aufnahmen 2017
Schweinefabrik Bachmann,
Stettfurt/TG
an der Strasse
Wängi-Stettfurt
Aufnahmen 2017
Die Tiere müssen lebenlänglich in
der eigenen Scheisse, einer Sauce aus Kot und Urin,
fressen
und schlafen.
Abgefressener Schwanz: Die lebensllängliche extreme Eintönigkeit und Langweile macht die Tiere neurotisch und löst den sogenannten «Kannibalismus» aus - eine neurotischeVerhaltensstörung, bei der die Tiere einander Ohren und Schwänze abbeissen aus blosser Langeweile.
Zum Teil blaue Coop-Naturaplan-Ohrmarken, obwohl der Mäster behauptet, er produziere nicht für Coop. Aber vielleicht für einen Kollegen, der Coop-Lieferant ist?
Schweinefabrik in Müllheim/TG
an der Strasse nach
Langenhart
Aufnahmen 2010 bis 2017
2010:
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Ein Muttertier wartet darauf, innert Stunden oder
weniger Tage zu gebären. Ihr starkes Bedürfnis ein Nest
zu bauen, wird
unterdrückt. Die vorgeschriebene Stroheinstreu fehlt systematisch in
Schweizer Schweinefabriken.
Die Tierschutzvorschriften bleiben toter
Buchstabe.
Müllheim 2015:
Aufstehen und abliegen ist die einzige Bewegungsmöglichkeit. Die einzige Abwechslung am Tag ist Suppe schlürfen am Morgen und am Abend (Suppe = ein Mix aus Speiseabfällen und Wasser). Die Tiere sind gezwungen, an der gleichen Stelle zu fressen, zu koten und zu schlafen - eine grausame Vergewaltung dieser sensiblen und intelligenten Tiere - zum einzigen Zweck, dass sich Massenmenschen massenhaft genussvoll an Schweinefleisch krank fressen können.
Müllheim 2017:
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Säugende Mutter auf dem harten, verkoteten Zementboden. Die vorgeschriebene
Einstreu fehlt; das ist praktisch überall so, der übliche Nichtvollzug des
Tierschutzgesetzes.
Man beachte die Geschwüre /Schwellungen am Hinterbein - eine Folge davon, dass das Tier
gezwungen wird, mit seinem angezüchteten grossen Körpergewicht ständig auf dem
harten Boden zu liegen.
Kleine Ferkel - der Mutter viel zu früh weggenommen, damit diese möglichst rasch wieder neue gebären kann - eine in der Schweiz erlaubte Tierquälerei.
Die
Schweinefabrik des Ex-Bezirksrichters Ulrich Iseli, Frauenfeld/TG Müllheim/TG,
Schweinemäster, Jäger und SVP-Mitglied
Aufnahmen 2002 bis 2017
m Jahr 2002 veröffentlichte der VgT Aufnahmen aus der Schweinefabrik von Ulrich Iseli, Frauenfelder Bezirksrichter. Sein SVP-Parteifreund Statthalter Müller stellte das Verfahren willkürlich ein. Ein Jahr später bestanden die Missstände immer noch. Der VgT machte eine zweite Anzeige. Das Veterinäramt machte unter Polizeischutz (wegen Gewaltdrohungen des Herrn Bezirksrichters) weitere Kontrollen und fanden nicht nur die vom VgT kritisierten Missstände bestätigt, sondern noch weitere, gravierende dazu.
Der Aufruf des VgT, Iseli nicht mehr als Bezirksrichter zu wählen, fand - trotz Zensur der VgT-Nachrichten durch die Schweizerische Post - bei der Bevölkerung Gehör. Iseli wurde als Richter abgewählt.
Das Verfahren gegen Iseli wurde von der Thurgauer Justiz jahrelang verschleppt. Wegen Befangenheit des Bezirksgerichtes Frauenfeld kam es schliesslich zur Verhandlung vor dem Bezirksgericht Weinfelden. Der Verteidiger von Iseli plädierte eine Stunde lang - lauter Lügen und Tatsachenverdrehung, mit schweinezüchterischer Fachsprache getarnt. Der Gerichtspräsident war offensichtlich überfordert, da ihm das Fachwissen fehlte und der VgT nichts dazu sagen durfte. So kam es zu einem sachlich unhaltbaren Teilfreispruch. Der Anzeigeerstatter Dr Erwin Kessler, Präsident VgT, musste der Verhandlung schweigend zuhören, hatte keine Parteirechte, da Tierschutzorganisationen in der Schweiz kein Klage- und Beschwerderecht haben. So geht das immer bei Tierschutzverfahren: fachlich überforderte Richter, kein fachlich kompetenter Ankläger, keine Gegenpartei, Freisprüche.
Iseli erhob Berufung beim Obergericht. Weil die Staatsanwaltschaft gegen den Teilfreispruch des Bezirksgerichts keine Berufung erhoben hatte - Inkompetenz und der übliche Thurgauer Politfilz -, durfte das Obergericht diesen formell nicht mehr beurteilen. In dem am 18. Dezember 2007 veröffentlichten Urteil des Obergerichts wurde Iseli der Tierquälerei schuldig gesprochen und wegen Uneinsichtigkeit zu 89 Tagessätzen verurteilt, trotz Uneinsichtigkeit unter Gewährung des bedingten Strafvollzuges mit einer Probezeit von zwei Jahren, sowie zu einer Busse von 1000 Fr. Iseli beklagte sich vor Gericht, nur er werde für etwas bestraft, was bei anderen Schweinezüchtern auch ganz normal sei! - Da hatte Iseli allerdings recht!
Eine Strafanzeige wegen Amtsmissbrauch gegen den Frauenfelder Bezirksstatthalter Ernst Müller, der seinen Parteikollegen Iseli (SVP) mit einer Einstellungsverfügung deckte, wurde vom Kantonalen Untersuchungsrichteramt Thurgau (Untersuchungsrichter Jonas Bruderer) per Nichtanhandnahmeverfügung erledigt; die Parteizugehörigkeit dieses Untersuchungsrichters konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.
Ulrich Iseli ist oder war mindestens lange Zeit Obmann der Jagdgesellschaft Gachnang. Das zeigt den geringen Stellenwert des Tierschutzes in diesen Kreisen.
Hier nun auch neue Aufnahmen aus dem Jahr 2017. Der VgT bringt die dunklen Machenschaften in Staat und Ställen ans Licht. -
Ausführliche Dokumentation zum Fall Iseli: www.vgt.ch/doc/iseli
2002:
2003:
Iseli, Bethelhausen 2017: