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Der VgT vor 5 Jahren...

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Mit Entscheid vom 26. Juni 1992 hat das Bundesgericht die Beschwerdelegitimation des VgT gegen neue Tierfabriken in der Landwirtschaftszone in bertrieben enger Auslegung des Natur- und Heimatschutzgesetzes verneint. Zuvor war es dem VgT mit Dutzenden von Beschwerden gelungen, den Wildwuchs illegaler Tierfabriken einzudmmen. Seit dem verfehlten Bundesgerichtsentscheid mssen wir machtlos zusehen, wie in manchen Kantonen ausserhalb der Bauzone bodenunabhngige Tierfabriken, vorallem Geflgelmasthallen, erstellt werden. Auf Anweisung von Bundesrat Koller verzichtet das Bundesamt fr Raumplanung, gegen die bundesrechtswidrige Bewilligungspraxis mancher Kantone (allen voran die Kantone Bern und Fribourg) Amtsbeschwerde zu erheben (siehe dazu ausfhrlicher Seite 136 im Buch "Tierfabriken in der Schweiz" von Erwin Kessler, erhltlich im Buchhandel oder beim VgT nach Voreinzahlung von Fr 40.- mit beiliegendem Einzahlungsschein).

Hhner des Pflegeheimes Wlflingen, Winterthur: Im Mai 1992 lud der VgT zu einer Pressekonferenz vor Ort ein und kritisierte die Intensivhaltung ohne Tageslicht. Der Betriebsleiter rechtfertigte dies damit, die Junghennen kmen aus einer Aufzucht ohne Tageslicht. Das sei so blich. Die Tiere knnten jetzt nicht pltzlich Tageslicht ausgesetzt werden. Hierauf erstattete der VgT Anzeige gegen Unbekannt wegen Aufzucht von Hhnern ohne Tageslicht. Die Veterinramt wies die Anzeige ab, es habe im Kanton Zrich keine Hhnerzuchtbetriebe ohne Tageslicht.

Nachdem Pferde aus Russland am Zoll in Chiasso tagelang aufgehalten wurden und fast verdursteten, verlangte der Tessiner Stnderat Dr med Giorgio Morniroli auf Vorschlag des VgT, dass Tiere, welche aus irgendwelchen Grnden am Zoll aufgehalten werden, ausgeladen und tiergerecht untergebracht werden mssen. Die hiefr notwendigen Stallungen seien raschmglichst zu erstellen. Die Motion wurde abgelehnt.

Im Herbst 1992 befreite die Tierbefreiungsfront TBF in einer nchtlichen Aktion Schweine aus dem grauenhaften Tier-KZ der Gebrder Zch in Au SG (siehe die Bilder aus diesem Betrieb in den VN97-4).

Das im Orell Fssli Verlag in der zweiten Auflage erschienene Buch "Tierfabriken in der Schweiz - Fakten und Hintergrnde eines Dramas" von Erwin Kessler wurde mit finanzieller Untersttzung der Erlenmeyer-Stiftung allen Schulbibliotheken der Deutsch-Schweiz gratis zur Verfgung gestellt.

Der VgT deckt skandalse Zustnde im Schlachthof Aarau auf. Der "Beobachter", die Zeitschrift "Natrlich" und die Tageszeitungen berichteten darber. (Ein lngeres Interview von Erwin Kessler auf Radio DRS kann gegen eine Versandkostengebhr von 20.- Fr mit dem Einzahlungsschein in Journalmitte bestellt werden.)

Unter dem Titel "Ist der Schweizer Tierschutz vom Aff gebissen?" berichtet der Tages-Anzeiger am 19.9.92 ber eine Broschre des STS, worin das nach Meinung des STS schne Leben der Labor-Schimpansen gelobt wird. Der STS gibt sich immer wieder als Feigenblatt fr die Tierquler-Lobby her, so auch mit seinem Gourmet-mit-Herz-Label, womit Fleisch aus tierqulerischer Haltung als "artgerecht" ausgezeichnet hat. Zur verrterischen STS-Feigenblattpolitik gehrte auch die Untersttzung des Gatt/WTO-Freihandelsabkommens, welches die Grenzen fr den freien Import von Tierqulerprodukten ffnete, durch den STS. Typisch ist es auch, wenn der STS seinen Namen hergibt fr Inserate, worin Heimtier-Futter angepriesen wir. Dadurch erhalten die Konsumenten den falschen Eindruck, das Fleisch in diesem Futter komme aus tierfreundlicher Nutztierhaltung.- Den Wunsch vieler Tierfreunde, alle Tierschutzorganisationen sollen am gleichen Strick ziehen, lehnt der VgT ab: Wir wollen nicht mit konservativ-angepassten Organisationen in die falsche Richtung ziehen. Konkurrenz ist auch im Tierschutz ntzlich. Gnner und Spender sollen eine Auswahl haben, was sie untersttzen wollen. Auch bei der Tierschutzarbeit soll es auf Leistung und Ehrlichkeit ankommen.

Am 22. Sept 1992 gab Erwin Kessler dem VgT-Vorstand bekannt: "Liebe Freunde, ich gebe auf und erklre hiermit meinen Rcktritt als VgT-Prsident. Die †bermacht der Gegner ist zu gross, die Korruptheit der Behrden unangreifbar, die die Schweiz beherrschende Polit-Mafia unerschtterlich, die Gleichgltikeit gegenber nichtmenschlichem Leiden erschtternd, die Naivitt und Bestechlichkeit etablierter Tierschutzorganisationen kaum fassbar und der Egoismus und Materialismus dieser Gesellschaft grenzenlos. Es ist mein Wunsch, dass der VgT aufgelst wird. Seine Weiterexistenz wrde weiter die Illusion nhren, gegen die Tier-KZ knne etwas unternommen werden."

Dieser Rcktritt rief das grsste Medien-Echo in der Geschichte des VgT hervor. ber die schlimmsten vom VgT aufgedeckten Tierqulereien haben die Medien nie in vergleichbarer Intensitt berichtet.

Die berraschend starke Reaktion der ffentlichkeit bewog Erwin Kessler nach einer nachdenklichen Pause, doch weiter zu machen, allerdings mit einer Strategie, die bis heute verfolgt wird und vollstndig auf die letzte Hoffnung fr die Tiere konzentriert ist: der Rckgang des Fleischkonsums. Seither sind die Aktivitten des VgT darauf ausgerichtet, durch stndiges Aufdecken des anhaltenden Leidens der Nutztiere immer mehr Konsumenten den Appetit auf Fleisch zu verderben.


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