12. August 2009, aktualisiert am 17.8.09

Graubünden: Behördenterror gegen Tiere und Tierhalter

Beschlagnahmte Schafe vernachlässigt und hungernd.

Gegen die Blauzungenkrankheit besteht Impfzwang, sobald Tiere den Hof verlassen. Zum Hof gehört das gesamte Weideland, wo immer sich das befindet.

Ein Bio-Bauer in Scuol/GR weidete seine 110 Schafe auf Genossenschaftsland, streng formalistisch also nicht auf dem eigenen Betrieb. Das Bündner Veterinäramt, das sonst lasch jede Tierquälerei duldet und bagatellisiert, fuhr hier massiv auf. Mit einem Polizeieinsatz in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli wurden die 110 Schafe beschlagnahmt. Die Medien berichteten, siehe www.blauzungenimpfung.ch

Die Schafe sind inzwischen zwangsgeimpft, bleiben aber beschlagnahmt, angeblich zwecks zweimonatiger Quarantäne. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich alles als reiner Terror gegen Biobauern, die sich dem Impfdiktat des von der Pharma gesteuerten Beamtenfilzes nicht beugen wollen, weil schwere Impfschäden (massiv gehäufte Fehlgeburten) aufgetreten sind.

Andererseits dürfen in der gleichen Region nicht geimpfte Kühe direkt neben anderen nicht geimpften Nachbarkühen, Nase an Nase, weiden. Nach dem Buchstaben ist das zulässig.  Indessen erweist sich der Polizeieinsatz gegen diesen Bio-Schafhalter und die zweimonatige Quarantäne vor dem Hintergrund solcher Tatsaschen als völlig unverhältnismässig - eine reine Disziplinierungsmassnahme, Gesetzes- und Amtsmissbrauch im Interesse der Pharma-Lobby und um amtliche Autorität zu demonstrieren. Wer keine fachliche Überzeuzungskraft besitzt, wie Kantonstierarzt Hanimann und sein Stellvertreter, solche Leute müsse ihre Autorität mit Macht verteidigen..

Der Besitzer der Schafe, Biobauer Tumasch Planta, hat seine 110 beschlagnahmten Schafe nach langem Suchen in Zuoz gefunden: Sie  sind hungernd auf einer völlig abgefressenen Weide. Heute aufgenommene Fotos belegen die "Hungergruben" im Magenbereich:

Solche Hungergruben sind mitten in der Alpzeit nicht normal.

Die Tiere sind nicht am Fressen, wie das in dieser Jahreszeit sein sollte, stehen herum und kommen sofort an den Zaun, wenn jemand kommt. Das restliche alte Gras, vermutlich übeständiges vom letzten Jahr wird nicht mehr gefressen. Staatlich beschlagnahmte Schafe sind gerade recht, um vernachlässigte Alpweiden zu putzen. Dass sie dabei hungern, interessiert die Bündner Veterinärbürokraten offensichtlich nicht.

Rund um die abgefressene Weide wäre viel Grass - reine Bequemlichkeit und Desinteresser des staatlichen Zwangsbetreuers. Die Schafe werden unter dieser Zwangs-Fremdbetreuung in tierquälerischer Weise vernachlässigt. Ohne Unterstand sind sie schutzlos der Hochsommersonne ausgesestzt. Der Tierschutzvollzug im Kanton Graubünden funktiontier hier ebenso wenig, wie andernorts, wie der VgT schon wiederholt aufgedeckt hat, gerade kürzlich wieder: www.vgt.ch/vn/0902/vn09-2.pdf

Umso sturer und unverhältnismässig wird nun gegen Biobauern vorgegangen, um sinnlose Formalitäten durchzusetzen, als Machtdemonstration behördlicher Autorität. Dabei werden die Verantwortlichen des Veterinäramtes vom zuständigen Regierungsrat Trachsel gedeckt: www.vgt.ch/vn/0302/kaninchen-GR.htm#kantonstierarzt

In der Nachbarschaft der beschlagnahmten Schafe weiden Kühe mit ungeimpften Kälbern. Eine seltsame "Quarantäne", seuchentechnisch bedenklich, aber alles streng nach Vorschrift....

Weitere Auskünfte bei Demter-Bio-Bauer Tumasch Planta, Scuol, Tel 081 864 90 71

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Medienspiegel:

Graubünden: Kanton lässt beschlagnahmte Schafe hungern, Südostschweiz 13.8.09

Kantonsttierarzt Hanimann dementiert, Südostschweiz 14.8.09:

Zu diesem Artikel und zu den - einmal mehr verlogenen - Behauptungen von Kantonstierarzt Hanimann  (siehe seine bisherige Verlogenheit) nahm eine Nachbarin des von der Tierbeschlagnahmung betroffenen Bauers Tumasch Planta, wie folgt Stellung:

Plantas Vorwürfe nicht haltbar?

Ich war am Mittwoch Morgen um 6.30 Uhr mit Tumasch Planta in Zuoz bei seinen Schafen und möchte zu ihrem Artikel vom 14. Stellung nehmen.

Das Bild, dass sich mir bot war eine Schande, wenn man weiss, wieviel Gras auf der Scuoler Alp, wo die Schafe durch das Veterinäramt entwendet wurden, vorhanden ist.  Kein Tier war am Fressen. Was hätten sie auch fressen sollen? So früh am Morgen fressen Tiere, was man an dem Morgen rundherum bei den anderen Herden beobachten konnte.

Ich habe Beweise, dass die Schafe seit dem 4. August nur ein par Meter neue Weide erhalten haben, das heisst eine Weide, die vermutlich schon letztes Jahr nicht abgefressen wurde. Am 12. August standen sie immer noch am gleichen Ort mit ca. 20x50Meter weniger Weide. Die Fotos sind bei mir gespeichert. Bei Interesse kann man sich bei mir melden.

Erst als das Vetamt durch die Journalisten auf die Missstände aufmerksam gemacht wurde, bekamen die Tiere postwendend eine Weide mit Bäumen (Schatten)! Auch das kann ich beweisen.

Herr Hanimann kennt vermutlich das Tierschutzgesetz, wonach Tiere  einen Unterstand brauchen: „Bei Hitze müssen die Tiere Schatten aufsuchen können“( siehe BVET-Richtlinie Schafe und Art.36 der Tierschutzverordnung). Seit der Entwendungsaktion vom 14. Juli wurden die Tiere tierschutzwiedrig gehalten!

Im Artikel steht, dass die Tiere, die Probleme mit der Nahrungsaufnahme hätten speziell umsorgt werden. Wie sollen die abgemagerten Tiere speziell umsorgt werden, wenn sie nicht zugefüttert werden?

Dass Herr Hanimann die Vorwürfe von T. Planta zurückweist, kann ich nur auf mangelnde Kenntnisse zurück führen. Er ist ja auch nur Veterinär und nicht Landwirt oder Agronom.

Amtspersonen sollten nicht lügen! Das Eingestehen eines Fehlers kann auch eine Stärke sein. Wie lange ist so ein Kantonstierarzt noch tragbar, der Tiere beschlagnahmt und nicht tierschutzkonform hält?

Sandra Roner, Landwirtin, Sent

 

Anmerkung der Redaktion: Einmal mehlr die übliche Verlogenheit von Kantonstierarzt Hanimann


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