VN05-1 / Februar 2005

Radio 32 manipulierte einen Tierschutz-Werbespot

Radio 32 hat einen vom VgT in Auftrag gegebenen Werbespot heimlich gekürzt, aber die volle Länge verrechnet. Der Spot hatte folgenden Inhalt (Originalspot hören):

Lautes Kreischen von Schweinen. Dann folgender Sprechtext: Warum schreien diese Schweine so? - -Sie leiden in konventioneller, tierquälerischer Intensivhaltung -- Konsumenten kaufen zunehmend Bio-Fleisch. Aber was passiert mit dem konventionellen «Schweizer Fleisch»? -- Dieses wird in Restaurants serviert! -- Verlangen Sie deshalb ein gutes vegetarisches Menü -- Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe! -- Verein gegen Tierfabriken - www.vgt.ch

Zufällig erfuhr der VgT von der heimlichen Kürzung und erhob Strafklage wegen Betrugs gegen Thomas Denzel, Geschäftsführer Radio 32, Marion Wyss, Leiterin Administration Radio 32, und evtl weitere Verantwortliche von Radio 32.

In der Fachzeitschrift "Werbewoche" hat ein Branchenvertreter eigenmächtige Kürzungen von Spots als «natürlich nicht zulässig» beurteilt. Damit ist die Schutzbehauptung der Radio-32-Verantwortlichen, Bearbeitungen und Kürzungen ohne Rücksprache mit dem Auftraggeber seien branchenüblich, widerlegt. Die Betrugsabsicht ergibt sich durch die Verkettung mehrer Umstände: 1. Die "Bearbeitung" erfolgte ohne Rücksprache mit dem Auftraggeber (VgT) und ohne dessen Einverständnis und damit rechtswidr (OR Art 397). 2. Der Auftraggeber (VgT) wurde auch im Nachhinein nicht über die Kürzung informiert. 3. Der Spot wurde durch die Kürzung nicht verbessert, sondern qualitativ verschlechtert. 4. Die mit der «Bearbeitung» erzielte Verkürzung der Spotdauer wurde dem Auftraggeber erst auf Reklamation hin gutgeschrieben, nachdem ihm zuerst die volle Länge des Originalspots in Rechnung gestellt wurde (Werbespots werden nach Sekundentarif verrechnet).

Unter Nichtbeachtung der wesentlichen Sachverhaltsumstände verneinte der Solothurner Untersuchungsrichter Ravicini das Vorliegen von Betrug und stellte die Untersuchung ein.

So arbeiten Justiz und Medien im Solothurner Politfilz zusammen: Eine Hand wäscht die andere.

Mehr zum Thema: Heimliche Kürzung eines VgT-Werbespots: Betrügerische Privatradios vom Politfilz gedeckt


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