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Die Evangelisch-reformierte Monatszeitung «Saemann» im Schlachthof

Die Massentötungen im Schlachthaus, das Zersägen und Zerlegen von Lebewesen - die vor wenigen Minuten noch gelebt hatten - am Fliessband, der Gestank nach Innereien und Blut - all das ist widerlich genug. Noch widerlicher ist der kirchliche Umgang mit dem Holocaust an den Nutztieren. In einer vierseitigen Reportage beschönigte die Evangelisch-reformierte Zeitung «Saemann» den Schlachthof-Alltag - offensichtlich mit dem Ziel, den christlichen Leichenfressern den Appetit nicht zu verderben und das Schlachten und Fressen als etwas ganz Natürliches, Notwendiges, sozusagen Gott-Gegebenes hinzustellen.«Ein Tag im Schlachthof» wird in dieser Reportage beschrieben, ein Besuch in der Reber AG in Langnau, wo wöchentlich das elende Leben von zweitausend Schweinen endlich ein Ende findet. Schon der Titel sagt alles: «Was hier getan wird, trau ich mich allen zu zeigen». Einleitend wird der Zweck dieser Reportage so erklärt: «zeigen, was an Orten passiert, die zwar von den meisten Leuten lieber gemieden werden, die aber fürs Funktionieren unserer Gesellschaft schlicht unabdingbar sind.» So, so, der Holocaust an den Nutztieren, die masslose Fleischfresserei, sind unabdingbar. Will das der liebe Gott so, oder warum «unabdingbar»? Diese Erklärung aus kompetenter kirchlicher Quelle hätten wir gerne gehört, aber da kommen die Redaktoren dieses scheinheiligen, christlichen Blattes wohl in Erklärungsnotstand. Zum Schluss wird dann noch der Metzger-Beruf nostalgisch als «uraltes Handwerk» vorgestellt: «Seit frühester Zeit erlegte der Mensch als Jäger und Fischer Tiere...» Nein, so ist es nicht. Sollte eigentlich aus der Bibel bekannt sein: Im Paradies wurden bekanntlich Äpfel gegessen. Und wer der Bibel nicht alles glaubt, der sei über folgende naturwissenschaftlich-historische Tatsache informiert: Fleischessen ist für den Menschen nicht natürlich. Der Urmensch war Früchteesser in tropischen Regionen. Die Höhlenbewohner waren dann aus klimatischen Gründen gezwungen, Fleisch zu essen, und litten deshalb auch schon unter den ersten Zivilisationskrankheiten. Die Eskimos, die unter den extremen Bedingungen nur von Fisch und Fleisch leben mussten, zahlten das mit ihrer Gesundheit und mit ihrer sehr kurzen Lebenserwartung. (Siehe auch «Ist der Mensch ein Raubtier?» im Internet unter www.vgt.ch/vn/9504/ raubtier.htm) In der Schweiz (und in anderen zivilisierten Ländern) leidet niemand unter Eiweissmangel, auch strenge Vegetarier (Veganer) nicht. Das Fleischessen dient hierzulande nicht dem Decken des Eiweissbedarfes, sondern ist ein gesundheitsschädlicher Genussmittelkonsum. Gesundheitsorganisationen wie die Krebsliga und die Herzstiftung empfehlen, so wenig Fleisch wie möglich zu essen, denn die zunehmenden, schweren und tödlichen Zivilisationskrankheiten, einschliesslich Krebs, sind massgeblich durch die mit dem Fleischgenuss verbundene, verbreitete Fehlernährung mitverursacht. Hören Sie nicht auf die evangelisch-reformierten Kirchenleute, welche den Holocaust an den Nutztieren scheinheilig und herzlos als «unabdingbar» hinstellen! Essen Sie heute und immer vegetarisch - Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe!
Erwin Kessler, Präsident VgT


Der Holocaust der Tiere in Zahlen
Im Jahr 2003 wurde in der Schweiz folgende Anzahl Tiere geschlachtet, um die krankmachende Fleischgier der Masse zu befriedigen (ein Tabu-Thema in der Diskussion um die explodierenden Krankenkassenprämien):

117’000 Stiere und Ochsen

78’000 Rinder, 176’000 Kühe

293’000 Kälber, 271’000 Schafe

27’000 Ziegen

2’600’000 Schweine

4’000 Pferde


Freundschaft gibt es auch unter Huftieren Bislang waren Tierfreundschaften wissenschaftlich nur bei Primaten bekannt. Eine Biologin aus Marburg beobachtete in 2400 Stunden das Verhalten von Pferde-, Esel-, Rinder- und Schafherden und fand auch hier Freundschaften, die sich sichtbar ausdrückten in räumlicher Nähe, sozialer Fellpflege, Körperkontakten und dem Teilen von Futter. Wie die Wissenschaftlerin weiter herausfand, steigern freundschaftliche Beziehungen Gesundheit und Wohlbefinden.


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