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Zu Ellen Ringiers Pelzmantel: Ethik ist unteilbar!
von Erwin Kessler

Seit wir das grausame jüdische Schächten (Schlachten von Tieren bei vollem Bewusstsein) kritisieren, werden wir von den Ringier-Medien (Blick, Sonntags-Blick, Cash, Schweizer Illustrierte) boykottiert oder verleumdet. Der Grund war bald klar: Ellen Ringier, die Ehefrau des Verlagsbosses Ringier, ist aktive Jüdin. Ob sie Schächtfleisch isst, ist unbekannt. Jedenfalls tritt sie in der Öffentlichkeit nicht als orthodoxe Jüdin in Erscheinung, und nur liberale Juden wählen - wie sie - nichtjüdische Ehepartner. Da sie somit sehr wahrscheinlich von unserer Schächtkritik gar nicht persönlich betroffen ist, waren die Feindseligkeiten des Ringier-Verlags gegen den VgT doch nicht restlos klar. Allerdings ist es ein bekanntes Phänomen, dass sich in der Diskussion ums Schächten viele liberale Juden, sogar solche, die sich als “konfessionslose Juden” bezeichnen wie Bundesrätin Dreifuss, blind mit den Schächt-Juden solidarisieren, offenbar nach dem Grundsatz “Juden müssen zusammenhalten”. Wer sich mit einem pervers-grausamen Verhalten solidarisiert, darf sich nicht wundern, wenn er sich unbeliebt macht. Dies dann als Antisemitismus zu bezeichnen, macht die Sache auch nicht besser.

In den Fall Ringier ist kürzlich Licht gekommen, als Ellen Ringier in einem Interview im KTip vom 31. Mai 2000 ihre Tierverachtung offen zu erkennen gab. “Stolz”, wie sie sagt, trägt sie ihren Nerzmantel, und: “Mein Vater war mein grösstes Vorbild. Er hat unter der skandalös undifferenzierten Antipelz-Kampagne gelitten - das werde ich nie vergessen.” Das wäre an sich nichts Besonderes; viele vermögende Damen tragen ihren Reichtum mit Pelzmänteln zur Schau und haben gegenüber Tierleid ein Herz hart wie ein Goldklumpen. Aber was bei Ellen Ringier nicht stimmt, ist ihre gespielte ethische Rolle als “Präsidentin wohltätiger Stiftungen” im Kampf gegen “Rassismus und Antisemitismus”. Wo sie diesen Antisemitismus in der Schweiz ortet, ist genau so rätselhaft, wie ihre Blindheit gegenüber dem schrecklichen Leiden der Pelztiere. Wahre Ethik ist unteilbar. Ein Verhalten, das gegenüber gewissen Gruppen “ethisch” ist, gegenüber anderen nicht, ist nicht wirklich ethisch, sondern folgt offen oder versteckt egoistischen Zielen, wie im “Lexikon der Tierschutz-Ethik” des bekannten Tierschutz-Ethikers Gotthard Teutsch nachgelesen werden kann. Die Wohltätigkeit Ellen Ringiers gegenüber der eigenen jüdischen Rasse bei gleichzeitiger Herzenskälte gegenüber schrecklichen Grausamkeiten ist keine ethische, sondern ganz einfach eine gruppenegoistische Haltung. Im übrigen ist die Antipelz-Kampagne der Tierschützer auf der ganzen Welt aus gutem Grund “undifferenziert”, weil es nämlich nichts zu differenzieren gibt: Nerze werden überall gleich grausam in engen Drahtgitterkäfigen gezüchtet. Und die wilden Nerze werden mit überaus grausamen Fallen gefangen, in denen sie unter furchtbaren Qualen oft noch tagelang leben.


Nerzfarm in Tschechien, nahe der österreichischen Grenze. Nachdem solche Pelztierzuchten in Österreich verboten wurden, wichen die Züchter einfach ins östliche Nachbarland aus. Konsumiert werden die Pelzmäntel und Pelzkrägen aber weiterhin im Westen:

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In allen Ländern, wo Pelztierzuchten erlaubt sind, werden die Tiere so tierquälerisch in engen Drahtgitter-Käfigen gehalten:

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Auf der Leserbriefseite des K-tip erhielt Ellen Ringier die Quittung für ihren die Pelztiere diskriminierenden Egoismus:

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VN00-4,  Oktober 2000
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