29. April 2004

Blutige Missstände im Schweinestall des Klosters Fahr

Nach jahrelangen Auseinandersetzungen zwischen dem VgT und dem Kloster Fahr versprach der neue Abt von Einsiedeln Verbesserungen. Rasch wurde im Kuhstall der tierquälerische elektrische Kuhtrainer entfernt. Das wars dann. Weitere Verbesserungen, insbesondere im Schweinestall konnten leider nicht beobachtet werden. Nun haben wir von Zeugen erfahren, dass Mutterschweine schwere Liegeschäden aufweisen, sog Schultergeschwüre (Dekubitus). Das kommt davon, dass die schweren Muttertiere auf dem harten, rauhen Boden ohne (genügende) Einstreu leben müssen. Die Tiere stützen sich beim Aufstehen auf die Schulter, was jedesmal auf dem rauhen Boden zu Schürfungen führt, woraus mit der Zeit ein blutiges Geschwür wird, das bei jedem Aufstehen aufgerissen und vergrössert wird. Der landwirtschaftliche Betriebsleiter des Klosters Fahr, Beat Fries, hat einer Zeugin gesagt, das seien "Liegeschäden", was korrekt ist. Er weiss also Bescheid. In sträflicher Weise hat er dagegen nichts unternommen. Er quält und vernachlässigt die Tiere wissentlich. Solche Geschwüre entstehen nicht von heute auf morgen. Die Geschwürbildung war weit fortgeschritten - ein blutiges, geschwüriges Loch in der Schulter der armen Tiere. Können Sie sich vorstellen, wie soetwas schmerzt, wenn sich die Tiere beim Aufstehen immer wieder darauf stützten müssen? Sie können ja nicht immer liegenbleiben und haben keine Möglichkeit, anders als über die Schulter aufzustehen.

Erst als die Zeugin beim Veterinäramt eine Anzeige machte, ging endlich etwas. Im folgenden Radio-Interview redet sich Fries kaltblütig heraus, es sei Ansichtssache, wieviel Einstreu genug sei. Nein, Herr Fries, es ist nicht Ansichtssache, ob man Schweine derart quälen darf oder nicht!

Die  Reportage auf Radio Energy vom 29. April 2004

Unverständlich ist, dass das Veterinäramt lediglich eine Verwarnung aussprach, anstatt Fries wegen Tierquälerei und mangelnde Pflege zu verzeigen. Die Tierschutzverordnung schreibt in Artikel 3 ausdrücklich vor, dass kranke und verletzte Tiere gepflegt, behandelt und ihrem Zustand entsprechend untergebracht werden müsssen; das alles hat Fries nicht getan, er hat dem Leiden der Tiere tatenlos zugeschaut.

20minuten, 30. April 2004:

 


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