30. November 1999

Schweine im Schnee
Zur Kontroverse �ber die Freilandschweine in Roggwil und Wangen

Gegen Schweine im Freiland im Winter ist nichts Grunds�tzliches einzuwenden, ABER die Voraussetzungen m�ssen stimmen: Trockener, zugfreier Witterungsschutz mit tiefem Stroh, in das sich die Tiere zum Schlafen vergraben k�nnen.

Die Freilandschweinehaltung in Roggwil und Wangen geh�ren der Landwirtschaftsgenossenschaft ("Landi") Melchnau. Gesch�ftsf�hrer Peter Stalder schildert das Konzept wie folgt: Die Tiere werden in sieben H�tten, sog Iglus, gehalten. Jedes Iglu erh�lt jeden Tag einen Ballen frisches Stroh, damit sich die Tiere zum Schlafen darin vergraben k�nnen. Die hintere �ffnung sei zur Vermeidung von Zugluft geschlossen. Damit kein Morast entsteht, w�rden die Iglus monatlich auf ein neues Feld umgestellt. Die jungen Schweine k�men aus einer Freiland- bzw Kaltstallaufzucht, damit sie schon an die Freilandtemperatur gew�hnt sind.

Dieses Konzept, wie von der "Landi" dargestellt ist gut, nicht zu bem�ngeln, und belegt, dass die Verantwortlichen genau wissen, wie Freilandschweine zu halten sind. Laut Augenzeugen sieht es aber in der Praxis anders aus:

Die hinter �ffnung der Iglus ist offen, so dass Zugluft entsteht. Diese Feststellung wird best�tigt durch eine Foto, welche letzte Woche in der Neuen Oberargauer Zeitung ver�ffentlicht wurde ("Jede Nacht quietschen die Schweine"). Die offenbar glaubw�rdigen Augenzeugen berichten weiter, die Schweine h�tten nur wenig Stroh, jedenfalls zuwenig, um sich darin einzugraben. Die Tiere l�gen vielmehr �bereinander an einem Haufen. Diese sogenannte Haufenlage gilt unter Fachleuten als klares Anzeichen, dass die Tiere zu kalt haben. Ferner wird berichtet, das Freiland sei umgew�hlt und vegetationslos und die Tiere st�nden bis zum Bauch im Morast. Das ist im Winter absolut unakzeptabel. Auch aus gew�sserschutzrechtlicher Sicht ist das unzul�ssig. Freilandschweine m�ssen regelm�ssig verschoben werden, wenn das Gel�nde umgew�hlt ist, damit nicht vegetationslose Fl�chen �berm�ssig ged�ngt werden.

Es ist zu hoffen, dass die ansich gute ganzj�hrige Freilandhaltung von Schweinen nicht durch Missmanagement in Verruf kommt, sonst bleibt einmal mehr nur die Aufforderung an die Konsumenten: ESSEN SIE VEGETARISCH - IHRER GESUNDHEIT UND DEN TIEREN ZULIEBE.

Erwin Kessler, Verein gegen Tierfabriken Schweiz VgT


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