Der Chef des thurgauischen Amtes f�r Landwirtschaft, Hans Stettler, hat keine Ahnung von Nutztieren

19. August 1999

Der Chef des thurgauischen Amtes f�r Landwirtschaf hat keine Ahnung von Nutztieren 

Vom Schweinestall der Staatsdom�ne M�nsterlingen her stinkts, klagen Anwohner, und der Chef des thurgauischen Landwirtschaftsamtes, Hans Stettler, hat sofort eine Erkl�rung, nur leider eine total falsche: "Da Schweine nicht schwitzen, suhlen sie sich in ihrem Kot, um sich darin abzuk�hlen. Das gibt dann je nach Windstr�mung gegen Abend ein 'Gschm�ckli'. Es ist der Preis, den man f�r Label-Fleisch zahlen muss." 

Schweine haben einen starken angeborenen Trieb, nicht in den eigenen Kot zu liegen. Das tun sie nur im Notfall, wenn sie unter intensiven Haltungsbedingungen den sommerlichen Hitzestress nicht mehr anders bew�ltigen k�nnen. Dass sich die Schweine auf dem Berghof im eigenen Kot suhlen, deutet auf gravierende Haltungsm�ngel hin. Der Stall steht an der prallen Sonne, ohne schattenspendende B�ume. Da die Tiere nur auf Beton gehalten werden, haben sie keine artgerechte M�glichkeit, sich durch Suhlen in feuchter Erde abzuk�hlen. Deshalb w�lzen sie sich - als letzter Ausweg - im schmierigen Dreck aus Kot und Urin. Dass dies der Preis sein soll f�r "Label-Fleisch, wie Stettler behauptet, ist nicht richtig. An der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt in T�nikon sind schon vor Jahren Schweine-Duschen erprobt worden. Dass diese in der Praxis kaum Anwendung finden, ist einzig und allein auf die �bliche Gleichg�ltigkeit gegen�ber dem Befinden der Nutztiere zur�ckzuf�hren. Die Zust�nde auf dem Berghof sind nicht der Preis f�r Label-Fleisch, sondern der Beweis, wie wenig das vom kompromissfreudigen "Schweizer Tierschutz STS" "kontrollierte" Agri-Natura-Label Wert ist. Einfach ist es sicherlich nicht, hunderte von Schweinen auf engem Raum - wie auf dem Berghof - artgerecht zu halten. Aber es gibt auch keine Notwendigkeit, �berhaupt Schweine zu m�sten und zu essen, und deshalb gibt es auch keine Rechtfertigung f�r derart faule Kompromisse auf Kosten der Tiere im Rahmen einer Labelproduktion, die f�r artgerechte Tierhaltung zu garantieren verspricht. Vegetarische Ern�hrung ist ges�nder, kosteng�nstiger und unter den heutigen Verh�ltnissen die logische Konsequenz ethisch verantwortungsbewusster Konsumenten.  

Dass es im Kanton Thurgau mit dem Tierschutz schlecht bestellt ist, ist nicht verwunderlich angesichts der Nieten, welche dem Landwirtschafts- und dem Veterin�ramt vorstehen. 

Erwin Kessler, Verein gegen Tierfabriken Schweiz VgT


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