8. Oktober 2004

Tierquälerische Kaninchenkästen in Wängi und Aadorf

Der VgT hat diese Woche in Wängi und in Aadorf je ein Flugblatt über die folgenden zwei Kastenkaninchenhalter in alle Briefkästen verteilt.

Hedy Bühler in Aadorf  -  Erfolg: keine Kaninchen mehr

In diesem Kasten hält
Hedy Bühler an der Unterdorfstrasse 23 in 8355 Aadorf (Tel 052 365 38 11)

ihre Kaninchen.  Im Twixtel ist sie immer noch unter dem Namen ihres Mannes Josef, der vor 8 Jahren gestorben ist und von dem sie die Kaninchen übernommen hat, eingetragen.

Anstatt diesen Tierquälerkasten abzuschaffen, hat sie ihn vor einem Jahr erneuern lassen. Eine Postsendung des VgT mit Unterlagen über artgerechte Kaninchenhaltung hat sie ungeöffnet retourniert: "Wird nicht angenommen. H. Bühler". Darum sieht sich der VgT gezwungen, die Bevölkerung über das Internet und mit Flugblättern davor zu warnen, dieses schlechte Beispiel nachzuahmen.

Kaninchen sind von Natur aus bewegungs- und spielfreudige Tiere, die gemeinschaftlich in Gruppen leben und gerne Erdhöhlen graben. In der grausamen Kastenhaltung werden die Tiere apathisch; sie bewegen sich kaum noch, was leider oft mit Zahmheit verwechselt wird. Besonders grausam ist die Einzelhaltung dieser sozialen Tiere. Wie herzlos muss ein Mensch sein, der dies seinen “Lieblingen” ein ganzes Leben lang antun kann. Bühler hält die Kaninchen in besonders grausamer Einzelhaltung.

 

Züllig in Wängi

Erfolg: keine Kaninchen mehr

Kaninchenkasten der Familie Züllig an der Frauenfelderstr 25 in 9545 Wängi. Ein einsames, trostloses Leben im Kasten. Wie kaltherzig müssen Menschen sein, welche das mit einer solchen Kastenhaltung verbundene Tierleid nicht zu empfinden vermögen. Der VgT hat Zülligs Unterlagen über artgerechte Kaninchenhaltung zugestellt. Sie interessierten sich nicht dafür. Ein verschiebliches Drahtgeflechtgehege hinter dem Haus war den ganzen Sommer unbenützt. Die Kaninchen verbringen praktisch ihr ganzes Leben im Kastengefängnis.

Frau Züllig erklärte gegenüber einer Journalistin folgendes:
- Ein Freigehege sei sinnlos, weil die Kanichen das Gras nicht fressen.
- Mit dieser Kaninchenhaltung würden ihre Kinder lernen, Verantwortung zu tragen.
- Die Kaninchen können auch im Kasten graben: "Manchmal 'graben' sie sich durch die Einstreu bis auf den Boden und kratzen am Boden."

Man hat doch nie ausgelernt: Kaninchen fressen kein Gras - gut, dass wir das jetzt wissen, hat bisher noch kein Mensch beobachten können. Und dass Kaninchen in ihrem Mist, auf dem sie im Kasten sitzen müssen, Höhlen graben, ist auch völlig neu. Ebenfalls neu ist, dass man Kinder mit einer tierquälerischen Kaninchenhaltung lernen kann, Verantwortung zu tragen; zahlreiche Bücher über Kindererziehung müssen jetzt umgeschrieben werden. Wiedereinmal bewahrheitet sich der Spruch: Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.

Dummheit allein ginge ja noch - wenn sie nur nicht so grausame Auswirkungen hätte.



Noch mehr Erfolge: auch keine Kaninchen mehr bei

Landwirt Höppli in Untertuttwil und Josef Böhi in Hunzikon haben ihre Kaninchen-Kastenhaltung vor kurzem endlich aufgegeben. Beide versuchten mich mit künstlichen Kaninchen, die sie darauf in ihre Kaninchenkästen stellten, hereinzulegen,  um mir nachher Falschinformationen vorwerfen zu können - ein primitives Verhalten, das schlecht zur kirchlichen Funktion von Böhi (Mesmer der katholischen Kirchgemeinde Wängi) passt.
Erwin Kessler, Präsident Verein gegen Tierfabriken VgT

und bei

Gerda Roth, Anetswilerstrasse , 9545 Wängi-Lachen

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Weil das Tierschutzgesetz toter Buchstabe bleibt, hilft nur öffentliche Anprangerung von Tierquälern und sozialer Druck. Seit zwei Jahren führt der VgT eine Kampagne gegen die tierquälerische Käfig- und Kastenhaltung von Kaninchen. Erfreulicherweise sind immer mehr Freigehege anzutreffen und immer seltener Kaninchenkästen. Der VgT interveniert gegen jede Kastenhaltung, die bekannt wird, und kann dabei eine sehr hohe Erfolgsrate verzeichnen (einige Beispiele).

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Informationen über artgerechte Kaninchenhaltung


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