12. Januar  2011, ergänzt am 19. März 2011

Tierquälerei-Produkte im Bio-Laden:
Diesmal ist es Angora-Wolle

Es ist immer wieder befremdend zu sehen, wie sorglos-unkritisch in Bio-Läden Tierquälerprodukte angeboten werden, während in der Werbung mit einem besonderen Engagement auch für Tierschutz geworben wird, so dass der Kunde glauben muss, das Angebot sei in dieser Hinsicht geprüft und kritisch ausgewählt und er brauche beim Einkauf hier nicht kritisch zu sein. Leider ist dem absolut nicht so.

Immer wieder entdecken wir Tierquälereiprodukte im Sortiment von Bio-Läden. So auch kürzlich wieder im Winterthurer Bio-Laden "Rägeboge". In seiner Apothek-Abteilung werden Socken aus Angora-Wolle angeboten. Welche Tierquälerei mit der Produktion von Angora-Wolle verbunden ist, sollte den Sortimentsverantwortlichen solcher Spezialgeschäfte nun wirklich längst bekannt sein.

Angorawolle wird von Angora-Kaninchen gewonnen - eine Qualzucht mit extrem langen Haaren, derart, dass die Tiere nicht mehr artgerecht leben können. Damit die Wolle nicht verschmutzt und verfilzt, werden die Kaninchen tierquälerisch in sterilen Käfigen gehalten.

  

Auch die Gewinnung der Haare, die dann zu Angora-Wolle verarbeitet werden, durch Auskämmen oder Rasieren stellt für diese sensiblen kleinen Tiere eine qualvolle Tortur dar.

Im Bioladen TerraViva in Wil, wo diese Angora-Socken angeboten werden, hatte die Geschäftsleiterin keine Ahnung von dieser schon lange allgemein bekannten Tierquälerei. Sie hatte auch keine Ahnung aus was für üblen "Bio" und "kagfreiland"-Tierfabriken, über welche der VgT wiederholt berichtet hat, die Eier kommen, die sie anbietet. Erstaunlich und enttäuschend, wie schlecht informiert das verantwortliche Personal in solchen Fachgeschäften ist. Zu den Angora-Socken meinte sie, diese seien von "bio-partner" (das ist die Firma, welche die Bioläden beliefert) angeboten worden und man solle das halt nicht anbieten, wenn es nicht OK sei. Von Seiten "bio-partner" sah die Sache dann auf Anfrage hin ganz anders aus: "Wir haben Socken im Sortiment und beliefern damit auch Bioläden, es handelt sich dabei aber um Baumwollsocken aus Biobaumwolle.
Die von Ihnen entdeckten Angora-Socken stammen nicht von uns, wir führen bewusst keine Angora-Artikel." Mit anderen Worten hat sich TerraViva diese Tierquälerprodukte (nicht bio!) von irgendeinem dahergelaufenen Vertreter aufschwatzen lassen. Ebenfalls keine Ahnung hatte die Geschäftsleiterin von TerraViva von den "natürli"-Tier-KZs, obwohl sie "natürli"-Produkte angeboten hat, die nicht einmal bio sind. Geschäft ist Geschäft - auch in Bioläden.

Diese Angora-Tierquäler-Socken wurden auch im Rägeboge in Winterthur, im Reformhaus-Bioladen Weiler in Basel und in anderen Bioläden gesichtet.  

Mit dabei, wie immer wenn Tierquälerprodukte angeboten werden, ist das Reformhaus Müller.

Einmal positiv - aufgeklärt und verantwortungsbewusst - tritt das Reformhaus Egli in Erscheinung. Es hat diese Angora-Produkte nicht in den Verkauf genommen.

 


News-Verzeichnis

Startseite VgT