Februar 2006

Stellungnahme von Prof Dr Detlef Fölsch, Hühnerethologe und Fachtierarzt für Tropenveterinärmedizin

Die Angst, dass das Vogeigrippe-Virus auch zwischen Menschen massenhaft tödliche Ansteckungen verursacht, ist 2005 in der Vogelzugperiode lebhaft zur Sprache gekommen und aufgebauscht worden.

Eine bundesweite Verordnung wurde erlassen, Hausgeflügel in Ställe zu sperren, wohin bakterien- und virentötende UV-Strahlen jedoch nicht gelangen. Stallhaltung auslaufgewöhnter Tiere erzeugt schadenträchtiges Verhalten, Stress und Immunitätsschwäche - Voraussetzungen für Krankheiten.

Die Anlastung, Zugvögel seien Träger des H5N1-Virus und brächten es vom fernen Osten nach Westeuropa, konnte trotz mehrmonatiger Untersuchungen nicht erbracht werden. - Diese Hypothese ist nun beiseite zu legen.

Geflügelprodukte, in Flugzeugen und Reisebussen von Passagieren verbotenerweise nach Deutschland gebracht, sind ins Zentrum der Verdächtigungen gerückt. Sanitäre Kontrollen werden durchgeführt und die Produkte beschlagnahmt.

Die artgemässe Haltung von Geflügel ist Voraussetzung für gesunde Tiere und deren Produkte im Westen wie im fernen Osten. Fachkompetente Beratung und Förderung bringen mehr  als Angst vor Seuchen zu verbreiten und den Markt für Impfstoffe und Tabletten anzuheizen. Hahn-Orakel von Auguren machen ein fundiertes Frühwarnsystem - disease awareness - und Vorsorge unglaubwürdig.


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